Über den Begriff Inklusion findet man viel Lesenswertes in Fachartikeln. Vieles von dem was da geschrieben ist verlässt meist die Fachebene nicht und aus den vielen Diskussionsbeträgen kommen nur die wenigsten Beispiele in der Praxis an. Wir hätten da mal ein sehr praktisches Beispiel, wie Inklusion in einer Stadt wie Neuötting funktionieren kann.
Benni H. wohnt seit einigen Jahren in der Wohngemeinschaft Michaelistraße. Die Feuerwehrwache, nicht weit weg von seiner WG-Wohnung hat ihn schon immer fasziniert. Mit seinen Betreuer*innen hat er immer wieder das Thema Feuerwehr besprochen und wurde auch dahingehend ermutig, dass er doch selbst bei der Feuerwehr nachfragen könnte, ob er Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Neuötting werden kann. Durch die Zwangspause der Coronapandemie, in der keine Mannschaftstreffen der FFW Neuötting stattfanden, musste Bennis Plan noch einige Zeit warten. Jetzt im Frühjahr war es endlich soweit. Benni H. ging zum Mannschaftstreffen der Feuerwehr, stellte sich den Feuerwehrlern vor und stellte den Mitgliedsantrag. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt, mit nur einem Rückruf bei Bennis Mutter und bei den Betreuer*innen der Michaelistraße war die Sache erledigt und der Mitgliedsantrag konnte bearbeitet werden. Nun ist Benni H. aktives Mitglied bei der Feuerwehr und ist im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuer und Flamme bei allen Übungs – und Trainingseinheiten, die meist samstags stattfinden „mitten drin“ statt nur dabei. „Mitten drin statt nur dabei“ ist das Motto des St. Paulus Stifts. Und weil wir gerade bei Sinnsprüchen sind, „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr”, lautet das Motto der Feuerwehr, der den Zweck der Hilfsorganisation passend beschreibt. Als Feuerwehrmitglied geht es darum, anderen zu helfen und sich gesellschaftlich zu engagieren, was wiederum den Kern der Inklusion darstellt.
Ach ja! Inklusion ist eigentlich ganz einfach!