Unser Gründer
Jakob Friedrich Bussereau (1863 bis 1919)
Ein Pionier, der seiner Zeit weit voraus war
Jakob Friedrich Bussereau wurde am 02.02.1863 in Hambach bei Neustadt a. d. Weinstraße als eines von 13 Kindern des Küfers Johann Christian Bussereau aus Speyer und Elisabeth geborene Schlichter aus Neustadt geboren.
Nach der am 22.08.1886 erfolgten Priesterweihe trat er seine erste Kaplanstelle in Herxheim an. In Herxheim traf er auf ein blühendes religiöses Leben, geprägt von einer regen Anhängerschaft des Dritten Ordens vom hl. Franziskus. Hier traf er u. a. auch auf Anna Maria Dudenhöfer, die spätere Mitbegründerin des St. Paulus-Stiftes und der Kongregation der Schwestern vom hl. Paulus. Während dieser Zeit reifte in ihm der Gedanke, eine caritative Anstalt für unheilbar Kranke in Herxheim einzurichten.
1890 veranlasste ihn die Notlage seiner Familie (infolge schwerer Krankheiten) eine Pfarrstelle in Münster am Lech anzunehmen. In dieser Zeit lernte er die große Kretinenanstalt Ursberg kennen, in die er schließlich 1895 übersiedelte und dort das Amt eines Spirituals übernahm.
Am 14.01.1896 erhielt er endlich die Zustimmung des Bischofs zur Verwirklichung seines Plans in Herxheim und konnte fortan in der Diözese Speyer bleiben. Noch im selben Jahr gründete er das St. Paulus Stift. Er kaufte ein Haus in Herxheim und erweiterte die Anstalt um einen Neubau, welcher noch heute das Mutterhaus der Kongregation der Schwestern vom Hl. Paulus bildet.
1897 und 1899 konnten bereits die ersten Filialen in Neuötting (Oberbayern) und auf dem Liebfrauenberg (Bad Bergzabern) eröffnet werden.
Am 13. August 1913 wurden Jakob Friedrich Bussereau durch Bischof Dr. Michael Faulhaber die Urkunden für die Errichtung der Kongregationen vom hl. Paulus ausgehändigt. Somit erhielt die Errichtung der Brüder- und Schwesternkongregation die staatliche Genehmigung und Rechtsfähigkeit sowie die kirchliche Bestätigung.
Nachdem er 1918/1919 alle Eigentums- und Trägerschaftsrechte auf die Kongregation der Schwestern des Hl. Paulus übertrug, übernahm er 1919 den Posten des Spirituals auf dem Liebfrauenberg. Hier versprach er sich Entspannung und die notwendige Ruhe, um Kraft für sein weiteres Wirken zu schöpfen. Im Juni 1919 forderte sein Körper jedoch nach jahrelanger Dauerbelastung und Überanstrengung seinen Tribut. Von einer schweren Herzerkrankung konnte sich J. F. Bussereau nicht mehr erholen.
Er verstarb am 02.07.1919 im Alter von 56 Jahren auf dem Liebfrauenberg. Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof des St. Paulus Stiftes in Herxheim.