Warum steht vor den Toren des Stadtplatzes ein großes Haus, das den Neuöttinger*innen als Katharinenburg bekannt ist. Wann wurde dieses große, staatliche Haus errichtet und warum? Und warum hat die Katharinenburg einen Kirchturm auf dem Dach? Was hat das alles mit Jakob Friedrich Bussereau zu tun? Diese und viele andere Fragen du Geschichten rund um die Katharinenburg, die 1897 zum St. Paulus Stift wurde, erzählten Renate Heinrich, Kreisheimatpflegerin des Landkreises Altötting und Oskar Hecht, Bereichsleiter im St. Paulus Stift den ca. 50 Besucher*innen am Tag des offenen Denkmals in Neuötting am Sonntag, 10.09.2023
Ein „Talent Monument“ nannte es Fr. Heinrich, denn das Baudenkmal aus der Maximilianszeit ist über die Zeit zum größten Arbeitgeber der Stadt geworden. Fr. Heinrich und Oskar Hecht führten durch die Katharinenburg, erklärten den Wandel des einstigen Gartenhauses, das nach und nach zu einem herrschaftlichen Palais umgebaut wurde und schließlich in den Besitz des Schiffmeisterehepaars Georg und Katharina Riedl kam. Sie war es, die nach einem Brand um 1850 das Gebäude mit 60 kleineren Zimmern und einer Kapelle wieder aufbauen ließ, um es einer sozialen Nutzung zuführen zu können. Dies geschah durch Prälat Jacob Friedrich Bussereau. Heute bietet das modern gestaltete und ausgerichtete St. Paulus Stift Menschen mit geistiger, mehrfacher oder psychischer Beeinträchtigung ein Zuhause mit ausgeprägter Teilhabe am öffentlichen Leben. Die knapp zwei Stunden dauernde Führung zeigte neben den verschiedenen Baumaßnahmen das Leben der einzelnen Besitzer auf und ging durch Räumlichkeiten der Katharinenburg, die heute als Förderstätte und Seniorentagesstätte genutzt wird, die Kirche und den Theatersaal.