Außengehege für Igel im Garten einer Wohngruppe

Die beiden Wohngemeinschaften Barbara/Daniel sind im wahrsten Sinne des Wortes auf den „Igel“ gekommen. Mitten in ihrem schönen Gartenbereich stehen vier Holzhäuschen in denen aktuell vier Igel wohnen. Ein tierischer Mitbewohner ist eines Tages zufällig und durch eine gute Fügung genau auf die richtige Wohngruppe spaziert.
Die Leiterin der Wohngemeinschaften ist schon seit einiger Zeit für die Igelauffangstationen im Landkreis tätig, in der jedes Jahr mehrere kranke und/oder verletzte Igel in aufgepäppelt werden und dann selbstverständlich wieder ausgewildert werden. Was für ein Zufall also, als im vergangenen Sommer der kränkliche Igel Pauli (sein Name rührt natürlich vom St. Paulus Stift – die Idee für den Namen kam von den Bewohner*innen) auf dem Gang der Wohngruppe entlang gelaufen war und zur „Igel-Experten-Gruppe Barbara/Daniel“ gebracht wurde. Schnell war klar, dass es Igel Pauli gar nicht gut ging und er dringend Hilfe benötigte. Mit einer Lungenentzündung und obendrauf noch einer größeren Zahnsanierung wurde Igel Pauli für acht Wochen in der Igelstation des Landkreises stationär aufgenommen und wieder fit gepflegt. Zeitgleich wurde für Pauli, mit freundlicher Unterstützung der Holzwerkstatt im St. Paulus Stift, ein Futterhaus in seinem Heimatgarten gebaut, so dass er sich nach seiner Rückkehr auch richtig wohlfühlen konnte. Das neue Futterhaus gefiel aber nicht nur Pauli richtig gut, sondern auch mehreren anderen Igeln, die sich rund um das Außengelände des St. Paulus Stifts tummelten und die neue leckere Futterquelle entdeckt hatten. Die Mitarbeiter*innen der Holzwerkstatt fackelten nicht lange und bauten noch Schlafhäuschen dazu, wo die Igel bei Bedarf ihren Winterschlaf abhalten können. Im Winter bemerkten die Bewohner*innen der Wohngemeinschaften dann drei winzig kleine Igel, die gerade einmal zwischen 250 und 320g wogen, also viel zu klein und zierlich waren, um den Winterschlaf zu überstehen. Die engagierte Gruppenleiterin nahm die schwachen Igel mit nach Hause und päppelte sie in Kooperation mit der Igelhilfe wieder auf, so dass sie ihren Winterschlaf gut und sicher verbringen konnten. Ohne Namen für die Igel ging natürlich gar nicht und die Bewohner*innen entschieden sich schlussendlich für: Olaf (von Olaf dem Schneemann, weil er so eiskalt war, als er gefunden wurde), Sissibert (ursprünglich Sissi, hat sich aber herausgestellt, dass Sissi ein Bub ist, also Sissibert) und Luna.  Aufgewacht sind alle drei Igel dann Ende April und nach wenigen Wochen in ihrem Auswilderungsgehege konnten auch Olaf, Sissibert und Luna in die Freiheit entlassen werden. Zusammen mit Pauli leben sie in ihrem Heimatgarten im St. Paulus Stift und statten ihren Rettern, den fürsorglichen Bewohner*innen, die sich immer um die Verpflegung der Igel kümmerten und noch kümmern gerne einen Besuch ab. Bei so viel Engagement und Einsatz von allen, werden auch die nächsten kränklichen oder schwachen Igel im St. Paulus Stift bestimmt wieder gut versorgt werden.

Igelprojekt Igel Collage Auswilderungsgehege Igel