Wallfahrt nach Feichten an der Alz

„Jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat“, so schrieb es einst der Apostel Paulus an die Gemeinde von Ephesus. Pfarrer Michael Witti deutete diesen Satz aus der Tageslesung für die Bewohner*innen des St. Paulus Stiftes, die wieder einmal als Wallfahrer nach Feichten an der Alz gekommen waren. „Kein Mensch kann alles. Aber jeder hat von Christus eine Gabe, ein besonderes Talent bekommen.“ Viele der Mitfeiernden erzählten dann, was sie besonders gut können, was ihnen Spaß macht, wofür sie dankbar sind. So wurde spürbar, wie Paulus in Gottes Namen zeigen wollte, dass jeder Mensch unglaublich wertvoll ist. Mit Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Wallfahrt dabei waren, deutete Pfarrer Witti das Evangelium vom Feigenbaum, der keine Frucht bringen konnte. Der Besitzer wollte ihn schon umhauen lassen, aber der Gärtner meinte, er wolle ihm noch eine Chance geben, den Boden umgraben und düngen. Auch heute brauchen manche Menschen etwas mehr Zeit und Zuwendung, damit die besonderen Gaben wachsen können, die Gott auch in sie gelegt hat. In den Fürbitten konnten wieder alle Mitfeiernden einfach frei heraus aussprechen, was ihnen aktuell am Herzen lag. So war der Wallfahrtsgottesdienst in der altehrwürdigen Feichtener Kirche für alle Teilnehmer*innen ein eindrucksvolles Erlebnis. Wie es bei einer Wallfahrt der Brauch ist, kehrten die Wallfahrer nach dem Gottesdienst im Feichtner Gasthaus ein und wurden mit einem leckeren Mittagstisch verwöhnt. Alle Teilnehmer*innen waren sich einig, dass wir auch nächstes Jahr die Feichtner Kirche „Zur lieben Frau“ wieder als Ziel unserer Wallfahrt planen.